Sonntag, 4. November 2012

Hilfe von außen


Ich kann noch so viel überarbeiten, wie ich möchte, ich sehe trotzdem irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Was sich im Berufsalltag bewehrt, sollte auch bei der Überarbeitung eines Buches Anwendung finden: das Mehr-Augen-Prinzip.
Deshalb habe ich mich dafür entschieden, die Hilfe von Familie und Freunden in Anspruch zu nehmen. Selbstverständlich sollte es sich dabei um Menschen handeln, die in ihrem Leben nicht nur die Pflichtlektüre des Deutschunterrichtes gelesen haben. Idealerweise sollte ein Teil der „Kritiker” über Genrekenntnisse verfügen; der andere Teil dagegen noch wenige Berührungspunkte haben. So kann die erste Gruppe beurteilen, ob das Geschriebene tatsächlich genretypisch ist. Gleichzeitig erfahre ich von der anderen Gruppe, ob mein Buch auch für genrefremde Leser verständlich ist.
Trotzdem ist diese Hilfe mit Vorsicht zu genießen. Es hilft überhaupt nicht, wenn jemand aus Nettigkeit, oder weil er denkt, mich nicht kränken zu wollen, keine konstruktive Kritik zustande bringt. Man denke nur an die armen Menschen, die sich vor die verschiedenen Casting-Jurys stellen, weil ihre Freunde sagen, sie könnten singen, obwohl sie ganz offensichtlich über keinerlei Gesangstalent verfügen.
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass es Freunde oder Verwandte geben wird, die über wenig Ausdauer für solch eine Aufgabe verfügen. Dann zieht sich die Überarbeitung sehr in die Länge.
Ich habe die Anzahl der Leute, denen ich mein Skript gegeben habe, überschaubar gehalten, damit ich am Ende nicht ewig und drei Tage auf die überarbeiteten Versionen warten muss, oder gar den Überblick verliere, wem alles ich mein Skript gegeben habe.
Science-Fiction liest übrigens niemand, den ich kenne. Dass erschwert es, Feedback von Genrekennern zu erhalten. Der gut gemeinte Vorschlag eines genrefremden Freundes, doch mal jemanden drüber gucken zu lassen, der Fantasy liest, ist nur bedingt sinnvoll. Wahrscheinlich hatte dieser Freund in Büchereien das Phänomen bemerkt, dass Science-Fiction gerne mit Fantasy zusammengeworfen wird und die Bücher beider Genres nicht selten sogar in ein und demselben Regal zu finden sind.
Nun bin ich gespannt auf die Anregungen und hoffe, dass ich am Ende kritikfähig genug bin.
Was ist mit euch? Habt ihr euer Skript schon mal jemand anderes zur Beurteilung gegeben? Wie seid ihr mit negativer als auch positiver Kritik umgegangen?

4 Kommentare:

  1. Hallo Florian, helfende Kritik ist immer gut. Wenn sie ehrlich gemeint ist. Ich lese viel, auch Fantasy und SF aber ich kenne auch den Unterscheid zwischen den beiden Genres. Ich für meinen Teil schreibe mehr im Fachbereich Internet. Mein eigenes Projekt eines Fachbuches für Online-Shopbetreiber ist nun in der gleichen Phase wie bei Dir. Ich habe es Bekannten gegeben, die erstens nicht viel von der Materie verstehen und 2 - 3 Fachleuten. Ich erhoffe mir genügend konstruktive Kritik. Schönreden kann ich es mir selbst. Die weitere Vermarktung ist bereits klar. Da ich keinen Verlag dazwischen schalten will, werde ich es bei Amazon Kindle Market veröffentlichen. Es ist einfach zu veröffentlichen. Die Verkäufe muss man sich dann über verschiedene Marketingmaßnahmen genieren. Halt die "Ohren steif". Mach weiter und werde Erfolgreich

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  2. Hallo Torn,

    Ein Fachbuch ist ein spannendes Projekt! Wie kamst du darauf, Online-Shop-Betreiber beraten zu wollen? Hast du vielleicht einen eigenen erfolgreichen Online-Shop?
    Hättest du ein paar Tipps für mich, wie ich mein Buch selbst vermarkten kann, falls es nicht verlegt wird?
    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deinem Buch! Ich würde mich freuen, wenn du hier das eine oder andere Mal wieder reinschauen und mich auf dem Laufenden halten würdest.

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  3. Ich hba zwar kein Buch geschrieben aber ich würd meinen Kumpels das nicht geben. Was ist wen die das blöd finden und mich dann auslachen oder so? Ne ich würds gleich drucken lassen.

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  4. Hallo Keule,

    woher willst du dann wissen, ob das, was du geschrieben hast, auch lesenswert ist? So kann man sich doch die ersten Feedbacks abholden und Verbesserungsvorschläge umsetzen. Wer weiß, vielleicht gibt jemand den ausschlaggebenden Hinweis, woraufhin das Buch dann tatsächlich von einem Verlag angenommen wird.
    Zu deinen Freunden: Sie würden sicherlich anerkennen, wie viel Zeit du in ein Buch gesteckt hast.

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