Samstag, 20. April 2013

Auf den letzten Drücker

Am Montag um 12 Uhr endete der Wettbewerbszyklus auf neobooks, an dem auch mein "Das Vermächtnis der Erde" teilgenommen hat. Wie jeden Morgen habe ich auch an diesem überprüft, auf welchem Rang sich mein Werk befindet. Über Platz 21 hätte ich mich nicht beschweren können. Für eine Science-Fiction-Geschichte habe ich damit viel erreicht, wenn man bedenkt, dass das Genre in Deutschland keins der breiten Masse ist. Dennoch war ich etwas enttäuscht, da ich mich vor einigen Wochen ja bereits auf Platz 5 herumgetrieben hatte. Ich hielt es für ziemlich unwahrscheinlich - nein, eigentlich hielt ich es für unmöglich -, dass ich es noch in die TOP 10 schaffen würde.
Als ich mich in meiner Mittagspause aus Neugier über die finalen TOP-10-Werke bei neobooks einloggte, traf mich fast der Schlag: "Das Vermächtnis der Erde" stand doch tatsächlich auf Platz 9! Wie konnte denn das passieren? Sofort habe ich nach den Rezensionen für mein Werk geschaut. Eine Top-Rezensentin hatte noch kurz vor Peng ihre Meinung zu meinem Buch abgegeben. Da sie bereits beinahe eintausend(!) Rezensionen geschrieben hat, fällt ihre Stimme sehr viel stärker ins Gewicht, als die eines Durchschnittsrezensenten wie mich. So hat sie das Unmögliche doch noch möglich gemacht. Auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank.
Am Abend war bereits eine E-Mail von neobooks in meinem Postkasten, in der ich gebeten wurde, mein aktuelles Manuskript an das Lektorat zu schicken. Ich nahm dann schnell noch ein paar kleine Korrekturen vor, auf die ich in den Rezensionen hingewiesen wurde, und schickte es ab. Das war aufregend!
Jetzt wird mein Werk auf das Gründlichste überprüft. Ich schätze mal, dass ich in ungefähr drei Monaten eine professionelle Einschätzung erhalte. Darauf bin ich sehr gespannt, denn das ist das Wichtigste, das ich aus dem Wettbewerb mitnehmen kann. Aber ich habe auch ein wenig Angst davor. Einen Vertrag zu erhalten und verlegt zu werden - vielleicht sogar als Taschenbuch -, wäre natürlich das Sahnehäubchen.
Jetzt heißt es also wieder "Geduld ist eine Tugend" - nur, dieses Mal bin ich eine Runde weiter.

Freitag, 12. April 2013

Absage die Zweite


Es geht also noch schlimmer. Ich habe diese Woche meine zweite Absage erhalten. Diese war zwar ausführlicher, als die erste, aber damit nicht weniger belanglos. Ganz im Gegenteil. Denn hier hat der zuständige Lektor ganz offensichtlich seinem Praktikanten die Aufgabe gegeben, den Berg Absagen abzuarbeiten. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass sich niemand auch nur die Mühe gemacht hat, über mein oder irgendein anderes Skript, das der Verlag in der letzten Zeit erhalten hat, zu schauen. Die Skripte wanderten wahrscheinlich sofort vom Posteingang in Ablage P (Papierkorb, für alle, die nicht in einem Büro arbeiten). Ich erhielt nämlich ein Anschreiben, in dem ich nicht nur als „Frau Doktor“ angesprochen wurde, sondern das darüber hinaus auch noch fehlerhaft war. Was kann man also von einem Verlag erwarten, der seinen Bewerbern mit solch einer Arroganz begegnet?

Donnerstag, 4. April 2013

Antwort?


Früher als gedacht habe ich bereits die erste Antwort von einem der Verlage erhalten. Sie fiel - wie erwartet - negativ aus. Eine Absage. Um genau zu sein: eine Standardabsage.
„Sehr geehrter Herr Gräfe, vielen Dank für Ihre … bla bla bla … Nach reiflicher Prüfung … bla bla bla … Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen ... bla bla bla …“ Und so weiter. Wer schon einmal eine Absage auf eine Bewerbung um einen Arbeitsplatz bekommen hat, weiß ganz genau, was ich meine.
Es ärgert mich weniger, dass ich eine Absage bekommen habe, als die Tatsache, dass sich dabei keine Mühe gegeben wurde. Ich erwarte ja keine professionelle Einschätzung meiner eingereichten Unterlagen - das wäre womöglich zu viel verlangt -, aber ein triftiger Absagegrund wäre wohl das Mindeste. Dabei zählt für mich nicht, dass ein Buch gerade nicht ins Programm passe.
Nun, vielleicht sollte ich mich glücklich schätzen, dass ich überhaupt eine Nachricht erhalten habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Verlage gibt, die die eingereichten Skripte kommentarlos in den Aktenvernichter stecken.