Sonntag, 30. Dezember 2012

Wer keine Arbeit hat, macht sich welche...


Ich musste mich sehr über mich selbst ärgern. Ich hatte die überarbeitete Version einer Freundin vor zwei Wochen mit in die alte Heimat genommen, um in ein paar hellen Stunden daran arbeiten zu können. Tatsächlich hatte ich die erste Hälfte zu Hause bereits abgearbeitet und mir die andere Hälfte mitgenommen. Ich hatte so viel Zeit, dass ich das Skript auf meinem Tablet komplett durchgearbeitet habe.
Über die Feiertage bin ich erneut in die alte Heimat gefahren und habe mir wieder etwas Arbeit mitgenommen. Ich wollte vor allem mein Exposé überarbeiten. Was mache ich also? Ich kopiere meinen „Buch-Ordner“ von meinem Desktop-PC auf mein Tablet und fahre los. Als ich dann unterwegs mein Manuskript öffnete, um etwas nachzuschauen, stellte ich mit Entsetzen fest, dass - genau - die zweite Hälfte nicht wie erwartet überarbeitet war.
Ich hatte vor zwei Wochen doch tatsächlich vergessen, meine Tablet-Version auf den Desktop-PC zu kopieren und habe zu Weihnachten meine aktuelle Version durch die alte ersetzt.
Das bedeutete, dass ich gestern den halben Tag damit verbringen durfte, eine Überarbeitung vorzunehmen, die ich eigentlich schon lange fertig hatte.
Für mich ergibt sich daraus folgende Konsequenz: Ich werde jetzt nur noch mit einer Cloud-Lösung (namentlich SkyDrive) arbeiten. Wenn ich am Desktop-PC an meinem Text arbeite, speichere ich eine Kopie im SkyDrive. Dadurch habe ich auf meinem Tablet sofort Zugriff darauf. Und umgekehrt. Voraussetzung ist lediglich eine Verbindung mit dem Internet.
Also Leute, immer konzentriert bleiben!

Dienstag, 25. Dezember 2012

To cut a long Story short

Hat jemand von euch schon mal versucht, ein Exposé zu schreiben? Ich weiß ja nicht, wie es euch dabei geht, aber für mich ist das ausgesprochen schwierig. Da bringt man in mühsamer Kleinarbeit einen kompletten Roman zu Papier, schafft es aber nicht, selbigen auf ein bis zwei Seiten zusammenzufassen.
Woran liegt das? Die Story kann es nicht sein. Objektiv betrachtet ist die sogar ziemlich einfach gestrickt.
Ich habe festgestellt, dass es schwierig ist, eine sinnvolle Chronologie zu erstellen, wenn drei Handlungsstränge nebeneinander verlaufen und die Erzählung zwischen ihnen hin und her springt.
Um mir die Arbeit zu erleichtern, habe ich erneut Kapitel für Kapitel überflogen und in wenigen Sätzen zusammengefasst. Es stellte sich jedoch heraus, dass ich daraus trotzdem keine brauchbare Inhaltsangabe erstellen konnte. Das lag einerseits daran, dass sie viel zu lang war, und andererseits daran, dass sie Informationen enthielt, die vollkommen irrelevant waren.
Ich will hier jetzt keine Anleitung dafür geben, wie man ein Exposé am besten schreibt. Diese gibt’s im Internet zuhauf. Außerdem sollte jeder selbst entscheiden, wie er das macht. Dass es sich von selbst versteht, fehlerfrei zu schreiben und den Fokus auf das Wesentliche zu legen, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden.
Jedenfalls liegen wohl noch viele Stunden Arbeit vor mir, bis ich ein Exposé verfasst habe, das interessant genug ist, damit das Skript von den Lektoren (oder Praktikanten...) der Verlage nicht gleich in den Müll geworfen wird, nachdem sie die ersten Sätze gelesen haben, und das sich gleichzeitig aber nicht wie der Klappentext liest.

Montag, 17. Dezember 2012

Heureka!

Es hat sich gelohnt, noch einen Tag mit dem Blogeintrag zu warten, denn endlich habe ich den passenden Titel für meinen Roman gefunden!
Es ist eine unglaubliche Befreiung, nach Jahren endlich die zündende Idee zu haben. Wirklich ein Überschwall von Endorphinen, die sich überall in meinem Hirn ausbreiten. Eine wahre Befriedigung.
Nur einmal zuvor habe ich in meinem Leben so etwas erlebt, und zwar als ich einen Moment völliger geistiger Klarheit hatte und sich alles zusammenfügte.
Fantastisch.
Zu meiner Verwunderung ist mir der Titel nicht unter der Dusche eingefallen, wie sonst so viele (mehr oder weniger) gute Ideen. Es war im Bus auf dem Nachhauseweg. Jedenfalls kommt so ein Einfall oftmals zum falschen Moment, in dem man gerade nichts zu Schreiben in der Nähe hat. Das Phänomen kennt wahrscheinlich jeder.
Deshalb habe ich mir angewöhnt, alles schriftlich festzuhalten, das mir zu meiner Geschichte eingefallen ist, als ich mit ihr noch nicht fertig war. Ob ich das später verwendet würde, war dabei nebensächlich. Und auch heute noch benutze ich einen digitalen Notizblock auf meinem Smartphone, der schon überquillt vor Notizen, von denen ich denke, dass sie irgendwann einmal wichtig sein könnten. Ich weiß nur, dass ich mir das sonst nie merken könnte. Niemals.
Ich sage euch: Heute kann ich sehr gut schlafen.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Ordnung muss sein


Irgendwann ist es so weit, dass das Skript in eine Form gebracht werden muss, damit es von Verlagen angenommen wird. Dafür gibt es (natürlich) einen einheitlichen Standard, den man immer einhalten sollte, es sei denn, ein Verlag verlangt ausdrücklich etwas anderes.
Es gibt ein sehr gutes Programm, auf das ich ein andermal eingehen werde, mit dem sich per Mausklick das Skript in das einheitliche Norm-Format umwandeln lässt.
Wenn man es mit Word machen muss, sollte man sich ein Dokument entsprechend formatieren, sein Skript danach einfügen und an die Formatierung übernehmen. Es gibt im Internet diverse Anleitungen, wie man seine Seite am besten einrichten kann. Außerdem gibt es Dokumentenvorlagen zum Download, was aber immer mit Vorsicht zu genießen ist, weshalb ich hier auch keinen Link posten möchte.
Die Normseite, oder auch Standard-Manuskriptseite, dient aber nicht nur dazu, Verlage ästhetisch zufriedenzustellen, sondern auch als Hilfsmittel, um den Umfang eines Manuskriptes abschätzen zu können. Außerdem verwenden Lektoren und Korrektoren die Normseite, um sowohl zwischen den Zeilen, als auch am Rand Anmerkungen zu notieren.
Festgelegt wurde sie ursprünglich in einem Normvertrag, den der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Verband deutscher Schriftsteller 1992 ausgehandelt haben: 30 Zeilen zu jeweils maximal 60 Anschlägen – also alle Buchstaben, Satzzeichen und Leerzeichen.
Diese Regelung gilt übrigens in Deutschland. Andere Länder haben ihre eigenen Standards.
Folgendermaßen sollte eine Normseite eingerichtet werden:
  • Schriftart: eine nichtproportionale, das bedeutet, dass alle Zeichen die gleiche Breite haben.
  • Schriftgröße: 12pt
  • Zeilenabstand: das 1,5-fache einer Zeile
  • Bei den Seitenrändern scheiden sich die Geister. Überall findet man unterschiedliche Angaben. Wichtig ist, dass bei der Einstellung maximal 30 Zeilen mit jeweils maximal 60 Anschlägen möglich sind. Man muss sich das selbst ausprobieren oder vielleicht doch zur Vorlage aus dem Netz greifen. Ich habe folgende Einstellungen: oben 2,19 cm, unten 1,78 cm; links 3,17 cm; rechts 2,54 cm.
  • Kopf- und Fußzeilen für Name, Titel und Kontaktdaten auf jeder Seite einrichten (jeweils 1 cm Höhe)
  • Die erste Zeile eines jeden Absatzes ist 3 bis 5 Zeichen eingerückt, dies gilt auch bei Sprecherwechsel in einem Dialog
  • Zeilen nummerieren
  • Automatische Seitenzahl einfügen
  • Keine Silbentrennung, keine Absatzkontrolle, kein Blocksatz

Jetzt ist mein Skript entsprechend formatiert. Schön ist anders.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Mensch ärgere Dich nicht


Die ersten Skripte sind zurück. Das Peinliche ist nicht, dass sich viele Fehler eingeschlichen haben, sondern vielmehr, dass ich so viele Fehler bei zweimaliger Kontrolle nicht selbst gefunden habe. Dabei handelt es sich mehrheitlich um fehlerhafte Groß- und Kleinschreibung sowie vergessene Buchstaben.
Neben ein paar kleinen, inhaltlichen Änderungen (Kürzen, Ändern, Streichen), die ich noch vorzunehmen habe, helfen mir Familie und Freunde vor allem dabei, mich vor den Lektoren nicht komplett zu blamieren. Positiv ist allen bisher mein Schreibstil aufgefallen. Bei anderen Dingen scheiden sich die Geister. Und das ist auch gut so, denn so soll es sein. Dem Einen gefällt es, wie ich beispielsweise Orte beschreibe, der Andere langweilt sich dabei. Dem Einen ist das Ende viel zu kurz, der Andere empfindet es als sehr gelungen.
Insgesamt kann ich also zufrieden sein.
Überrascht bin ich von meiner Fähigkeit, mit der Kritik umzugehen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich mich ärgern würde und zu diskutieren anfange. Aber das Gegenteil ist der Fall: Ich freue mich sogar, dass die eine oder andere Sache beim Leser sauer aufstößt.
Schwieriger wird es sicherlich, wenn jemand vom Verlag auf mich zukommt und verlangt, dass ich Stellen überarbeiten oder gar streichen muss, die mir eigentlich gefallen, nur damit das Buch verlegt wird.
Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Jetzt heißt es erst einmal wieder: "Seite für Seite für Seite."

Sonntag, 25. November 2012

Ein Titel muss kein Küchenzettel sein.


Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich tue mich schwer damit, einen Titel für mein Buch zu finden. Seit drei Jahren will mir kein passender einfallen. Das heißt, eigentlich dachte ich ganz zu Anfang, einen tollen und treffenden Titel gefunden zu haben, doch dann musste ich feststellen, dass eines der bekanntesten Werke Frederick Forsyths bereits so heißt. Es ist zwar nicht verboten,  aber ich empfinde es als ziemlich anmaßend, denselben Titel zu nehmen.
Selbstverständlich habe ich einen Arbeitstitel und ich weiß auch, dass am Ende der Verlag das letzte Wort hat. Sollte ich das Buch jedoch selbst verlegen (müssen), muss ich einen Titel gefunden haben, der treffend und einprägsam ist.
Der jetzige Arbeitstitel kann es jedenfalls nicht sein. Bisher hat mir noch jeder aus meinem Familien- und Bekanntenkreis, dem ich davon erzählt habe, bestätigt, dass dieser Titel nicht zu einer Science-Fiction-Geschichte passt, obschon er einen sinnvollen Bezug zum Inhalt des Buches hat.
Eine Alternative hatte leider niemand parat.
Da mir bei aktiver Anstrengung bisher nichts Gescheites eingefallen ist, warte ich jetzt darauf, dass mich der Zufall, die Muse, eine Eingebung oder was auch immer mit dem Kopf darauf stößt.
Diese „Methode“ hat mir bereits bei einer ausweglosen Situationen geholfen, in die ich meine Protagonistin gebracht habe. Mir wollte einfach nichts einfallen, wie ich sie da wieder rauskriege. Ich hatte schon überlegt, das Kapitel vollkommen umzuschreiben. Dann habe ich beschlossen, mir nicht mehr das Hirn darüber zu zermartern, um auf die Lösung zu kommen. Vielmehr wollte ich darauf warten, dass die Lösung zu mir kommt. Also nahm ich Abstand, habe mir das Kapitel zwei Wochen lang nicht angeguckt, und irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Auf diese Weise ist eines meiner - wie ich finde - besten Kapitel entstanden.
Ich kann nicht erwarten, dass mir so etwas erneut passiert, aber mit Kopfzerbrechen komme ich zurzeit auch nicht weiter.
Jetzt wieder meine Frage an euch: Fällt es euch auch so schwer, einen geeigneten Titel für euer Buch zu finden? Hat vielleicht jemand bereits ein Buch verlegt und weiß, wie Verlage mit der Auswahl des Titels umgehen?

Sonntag, 18. November 2012

Seite für Seite für Seite


Ein buntes Durcheinander mit Kaffeeflecken und abgeknickten Seitenecken liegt vor mir. Es gehört nicht nur besondere Körperbeherrschung dazu, akribisch nach jedem Fehler zu suchen, nein, es ist noch viel anstrengender, all die kleinen Fehler - und sei es nur auf Seite zweiunddreißig ein fehlender Punkt - stupide in das digitale Skript einzuhacken. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich nehme mir eine Seite nach der anderen vor, suche die angestrichenen Fehler und ändere sie im digitalen Skript ab. Seite für Seite, Satz für Satz.
Und ich wette, dass ich noch nicht allen Fehlern den Garaus gemacht habe. Das werde ich spätestens dann sehen, wenn Familie und Freunde ihre kontrollierten Skripte zurückgeben.
Erfreulicherweise gibt es auch Stellen, bei denen ich kreativer arbeiten kann. Meist handelt es sich dabei um unverständliche Erzählabläufe (kennt ihr das, wenn ihr gerade so richtig im Schreibfluss seid und sich die Gedanken förmlich überschlagen?) oder um die nicht ausreichend ausgearbeitete Motivation für bestimmte Handlungen der Charaktere.
Außerdem gibt es Passagen, die umgeschrieben werden müssen, weil sie vom Ausdruck her unmöglich oder schlichtweg zu lang sind.
Alles in allem ist es mühsame Kleinarbeit, die aber absolut notwendig ist, wenn ich möchte, dass das Skript nicht gleich im Mülleimer des Lektors landet. Darüber hinaus wäre es mir mehr als peinlich, einem Verlag ein minderwertiges Skript vorzustellen, und gleichzeitig zu erwarten, dass es verlegt wird.
Und weiter geht’s.

Sonntag, 11. November 2012

Immer in Bewegung bleiben


Da es noch ein bisschen dauert, bis die korrigierten Skripte zurück sind, widme ich mich diese Woche einem anderen Thema.
Es ist nicht immer einfach, die Zeit und Muße zu finden, ein paar Zeilen zu Papier zu bringen. Gerade zu Hause gibt es viele Ablenkungsmöglichkeiten, die zum Prokrastinieren geradezu einladen. Den Fernseher auszulassen fällt mir dabei eigentlich nicht schwer. Doch allein die Möglichkeit, ins Internet gehen zu können, ist Ablenkung genug. Ich muss aber sagen, dass das Netz für mich zu einer unverzichtbaren Quelle an Informationen während des Schreibens geworden ist.
Es gibt ja Leute, die darauf schwören, vollkommen abgeschieden von jedweder Ablenkung zu sein. Ich dagegen nutze das Internet als immer und sofort verfügbaren Informationslieferanten, falls ich etwas nachschlagen oder recherchieren muss.
Dennoch sind einige der besten Kapitel tatsächlich ganz ohne Internetverbindung in ICEs entstanden. Ich muss beruflich hin und wieder nach Frankfurt oder Mannheim, und da ich in Berlin wohne, habe ich entsprechend viel Zeit auf den Fahrten dorthin und von dort zurück.
Eine Sitzplatzreservierung ist regelmäßig überflüssig, da ich mich jedes Mal sofort mit meinem Netbook in die Mitropa setze. Aus irgendeinem Grund finde ich dort ausreichend Zerstreuung. Ich mache es mir mit einem Bierchen gemütlich, beobachte die Leute - manchmal komme ich mit ihnen ins Gespräch - und schreibe so vor mich hin. Irgendwann überkommt mich dann ein Ideenschwall, die Gedanken überschlagen sich, und ich komme mit dem Schreiben gar nicht hinterher. Ich schreibe dann meist nur noch stichpunktartig und ohne auf Rechtschreibung und Grammatik zu achten. Einzig ein leerer Akku kann mich dann noch bremsen.
Zu Hause passiert mir das sehr selten.
Zufälligerweise schreibe ich diesen Blogeintrag ebenfalls in einem ICE, aber nicht in der Mitropa, denn es ist erst kurz nach acht Uhr und damit eindeutig zu früh für Bier.
Ich habe es auch schon in diversen Kaffees probiert, und obwohl das der Mitropa ziemlich nahe kommt, war die Arbeit selten fruchtbar.
Im Auto wiederum hat es gut funktioniert - als Beifahrer selbstverständlich. Vielleicht muss ich immer in Bewegung sein, damit mein Hirn in Wallung kommt.
Was ist mit euch? Wo seid ihr am kreativsten?

Sonntag, 4. November 2012

Hilfe von außen


Ich kann noch so viel überarbeiten, wie ich möchte, ich sehe trotzdem irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Was sich im Berufsalltag bewehrt, sollte auch bei der Überarbeitung eines Buches Anwendung finden: das Mehr-Augen-Prinzip.
Deshalb habe ich mich dafür entschieden, die Hilfe von Familie und Freunden in Anspruch zu nehmen. Selbstverständlich sollte es sich dabei um Menschen handeln, die in ihrem Leben nicht nur die Pflichtlektüre des Deutschunterrichtes gelesen haben. Idealerweise sollte ein Teil der „Kritiker” über Genrekenntnisse verfügen; der andere Teil dagegen noch wenige Berührungspunkte haben. So kann die erste Gruppe beurteilen, ob das Geschriebene tatsächlich genretypisch ist. Gleichzeitig erfahre ich von der anderen Gruppe, ob mein Buch auch für genrefremde Leser verständlich ist.
Trotzdem ist diese Hilfe mit Vorsicht zu genießen. Es hilft überhaupt nicht, wenn jemand aus Nettigkeit, oder weil er denkt, mich nicht kränken zu wollen, keine konstruktive Kritik zustande bringt. Man denke nur an die armen Menschen, die sich vor die verschiedenen Casting-Jurys stellen, weil ihre Freunde sagen, sie könnten singen, obwohl sie ganz offensichtlich über keinerlei Gesangstalent verfügen.
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass es Freunde oder Verwandte geben wird, die über wenig Ausdauer für solch eine Aufgabe verfügen. Dann zieht sich die Überarbeitung sehr in die Länge.
Ich habe die Anzahl der Leute, denen ich mein Skript gegeben habe, überschaubar gehalten, damit ich am Ende nicht ewig und drei Tage auf die überarbeiteten Versionen warten muss, oder gar den Überblick verliere, wem alles ich mein Skript gegeben habe.
Science-Fiction liest übrigens niemand, den ich kenne. Dass erschwert es, Feedback von Genrekennern zu erhalten. Der gut gemeinte Vorschlag eines genrefremden Freundes, doch mal jemanden drüber gucken zu lassen, der Fantasy liest, ist nur bedingt sinnvoll. Wahrscheinlich hatte dieser Freund in Büchereien das Phänomen bemerkt, dass Science-Fiction gerne mit Fantasy zusammengeworfen wird und die Bücher beider Genres nicht selten sogar in ein und demselben Regal zu finden sind.
Nun bin ich gespannt auf die Anregungen und hoffe, dass ich am Ende kritikfähig genug bin.
Was ist mit euch? Habt ihr euer Skript schon mal jemand anderes zur Beurteilung gegeben? Wie seid ihr mit negativer als auch positiver Kritik umgegangen?

Sonntag, 28. Oktober 2012

Die erste Überarbeitung


Es versteht sich von selbst, dass ich es innerhalb einer Woche nicht geschafft habe, das komplette Skript zu überarbeiten, doch ich bin schon weit fortgeschritten.
Es liest sich ausgedruckt tatsächlich ganz anders, als in digitaler Form.
Ich habe mich also mit einem Stift bewaffnet, der sich deutlich von den schwarzen Buchstaben abhebt (er ist pink), und alles angestrichen, was mir aufgefallen ist.
Das reinste Durcheinander ist das!
Wichtig zu beachten sind dabei selbstverständlich Satzbau, Rechtschreibung, Grammatik, Interpunktion und Ausdruck. Glücklicherweise bin ich von Haus aus mit einem guten Gespür für die deutsche Sprache gesegnet. Natürlich bin ich nicht perfekt. Gerade die ersten Seiten sind übersät mit Fehlern. Aber ich habe festgestellt, dass die Fehleranzahl abnimmt, je weiter ich im Skript vorankomme. Offensichtlich bin ich durch das „Tainieren” des Schreibens über drei Jahre mit der Zeit besser geworden. Gut, man muss sich nicht darüber wundern, dass die Katze die Löcher in ihrem Fell genau dort hat, wo ihre Augen sitzen, wie mein Lieblingsastrophysiker Professor Dr. Harald Lesch zu sagen pflegt, doch ich hätte ja auch komplett Lernresistent sein können.
Freilich gehört zur Überarbeitung ebenfalls das Finden und Beseitigen von Inhalts- und Logikfehlern. Das ist zwar mein erstes Buch, doch ich denke, dass auch die erfolgreichsten Autoren nicht davor gefeit sind. Ich habe beispielsweise für einen Namen unabsichtlich zwei unterschiedlich Schreibweisen verwendet. Das Problem ist heutzutage per „Suchen-und-ersetzen”-Funktion am Computer zum Glück leicht und schnell zu beheben.
Schwieriger wurde es, als mir aufgefallen ist, dass die Motivation einer Person für ihre Handlungsweisen nicht eindeutig erkennbar war. Da muss man mühsam nacharbeiten.
Es wäre aber auf Dauer ziemlich deprimierend, wenn ich mich die ganze Zeit nur selbst kritisierte, deshalb habe ich ebenfalls besonders gelungene Stellen gekennzeichnet, die ich nicht mehr ändern möchte, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Es überwiegen trotzdem die korrigierten Bereiche.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Geschafft?

Endlich ist es so weit! Der Moment, auf den ich seit drei Jahren hingearbeitet habe, ist gekommen: Die Handlungsstränge führen zueinander, die meisten offenen Fragen werden geklärt, es fügt sich alles zusammen. Vor meinen Augen entsteht der letzte Satz. Punkt.
Ich lehne mich zurück. War's das jetzt? Natürlich freue ich mich, dass ich über die lange Zeit tatsächlich durchgehalten, Schaffenspausen überwunden und unmögliche Situationen, in die ich meine Charaktere gebracht habe, geschickt gemeistert habe. Doch von diesem Moment habe ich eigentlich mehr erwartet. Irgendwie fühlt er sich nicht so an, wie ich ihn mir seit der ersten verfassten Zeile vorgestellt habe. Sei's drum! Es ist wie das ungeduldige Warten auf das heiß ersehnte Weihnachtsgeschenk in der Kindheit. Vorfreude ist wohl doch die schönste Freude.
Es gibt noch einen zweiten Moment, auf den ich mich die Jahre über gefreut habe: die"fertige" Geschichte ausgedruckt - analog - in den Händen zu halten. Also Drucker an und los! Es handelt sich um einen Tintenstrahldrucker, der nicht unbedingt das neuste Modell und entsprechend langsam ist. Einhundertvierundfünfzig DIN-A4-Seiten spuckt er quälend langsam aus.
Doch das Warten hat sich gelohnt, denn dieses Gefühl entspricht schon eher meinen Vorstellungen.
Aufgeregt lese ich die ersten Zeilen und traue meinen Augen nicht. Das habe ich doch niemals so geschrieben! Mir wird schlagartig klar, dass noch sehr viel Arbeit vor mir liegt.
Die Gedruckte Form ist etwas ganz anderes, als die digitale - auch wenn es sich paradox anhört.