Ein buntes Durcheinander mit Kaffeeflecken und
abgeknickten Seitenecken liegt vor mir. Es gehört nicht nur besondere
Körperbeherrschung dazu, akribisch nach jedem Fehler zu suchen, nein, es ist
noch viel anstrengender, all die kleinen Fehler - und sei es nur auf Seite
zweiunddreißig ein fehlender Punkt - stupide in das digitale Skript
einzuhacken. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich nehme mir eine Seite
nach der anderen vor, suche die angestrichenen Fehler und ändere sie im
digitalen Skript ab. Seite für Seite, Satz für Satz.
Und ich wette, dass ich noch nicht allen
Fehlern den Garaus gemacht habe. Das werde ich spätestens dann sehen, wenn
Familie und Freunde ihre kontrollierten Skripte zurückgeben.
Erfreulicherweise gibt es auch Stellen, bei
denen ich kreativer arbeiten kann. Meist handelt es sich dabei um
unverständliche Erzählabläufe (kennt ihr das, wenn ihr gerade so richtig im
Schreibfluss seid und sich die Gedanken förmlich überschlagen?) oder um die
nicht ausreichend ausgearbeitete Motivation für bestimmte Handlungen der
Charaktere.
Außerdem gibt es Passagen, die umgeschrieben
werden müssen, weil sie vom Ausdruck her unmöglich oder schlichtweg zu lang
sind.
Alles in allem ist es mühsame Kleinarbeit, die
aber absolut notwendig ist, wenn ich möchte, dass das Skript nicht gleich im
Mülleimer des Lektors landet. Darüber hinaus wäre es mir mehr als peinlich,
einem Verlag ein minderwertiges Skript vorzustellen, und gleichzeitig zu
erwarten, dass es verlegt wird.
Und weiter geht’s.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen